HANNOVER. Kurz hatte Patrick Scherfose (LG Weserbergland) überlegt. „Ich glaube aber doch nicht, dass ich noch einmal einen Hallen-Siebenkampf mache“, sagte der eigentlich als Mehrkämpfer zurückgetretene Athlet. Mit seinen drei Auftritten bei der Landesmeisterschaft der Männer, Frauen und U-18-Jugend in Hannover war er dann doch nicht zufrieden genug, um in drei Wochen in Hamburg noch einmal anzutreten.
Gut war aber der erste Start. Mit 14,05 Metern wurde Scherfose Dritter im Kugelstoßen. „Das war nur wenig unter meiner Bestleistung“, sagte er. Vor allem war es aber mehr als anderthalb Meter über der Weite von seinem Trainings- und LGW-Kollegen Steffen Rothmann. Der kam als Neunter auf 11,52 Meter und muss nun das Pizza-Essen, Wetteinsatz zwischen den beiden, bezahlen.
Ein Ärgernis im 60-Meter-Hürden-Finale störte Scherfose. In 8,31 Sekunden verpasste er die Qualifikationszeit zur DM um eine Hundertstelsekunde. „Da wäre ich gern hingefahren.“ Kleiner Trost: Immerhin lag er als Meister um den gleichen Sekundenbruchteil vor seinem Dauerrivalen Maximilian Gilde (Hannover) und zudem musste er gleich weiter zum nur unterbrochenen Stabhochsprung. Auch dort gab es den Titel. Mit 4,80 Metern wurde er Meister. Nur der außer Konkurrenz startende Alexandros Spyridonidis (Paok Thessaloniki/5,10) kam höher. Bis ins B-Finale über 60 Meter schaffte es Tyl Rozok (LGW). Nach 7,27 Sekunden lag er auf Rang zehn der Gesamtwertung. Auch über 200 Meter gab es Rang zehn für Rozok (23,56).
Zu einer Vereinsmeisterschaft der LGW-Springerinnen wurde der Stabhochsprung bei der weiblichen U-18-Jugend. Vier im blauen LGW-Trikot waren am Start, am Ende lagen sie auf den ersten vier Plätzen. Siegerin Anne Bruns war dennoch nicht restlos zufrieden. Die Drei-Meter-Marke fiel wie schon vor zwei Wochen nicht. Mit 2,80 Metern holte sie den Titel. „Der Anlauf gefiel mir sehr gut. Aber für diese Höhen braucht sie härtere Stäbe“, meint Landestrainer Klaus Roloff, auch Coach von Tochter und Olympia-Teilnehmerin Annika Roloff. Hinter Bruns freute sich aber Vizemeisterin Tami Marie Vollerthun. „Das war schon wieder persönliche Bestleistung und wieder zehn Zentimeter mehr“, strahlte Vollerthun nach ihrem Silber-Sprung über 2,70 Meter. Auf Rang drei lagen gemeinsam Hanna Vahlbruch und Mirka Wendt mit übersprungenen 2,50 Metern. Überrascht hat das 4 x 100-Meter-Quartett des VfL Hameln. Mit Platz drei habe ich gar nicht gerechnet“, sagt Trainer Toni Ruscheinsky. Doch Claire Holz, Pia Doering, Sofiya Linko und Julia Schöpe drehten ihre vier Runden in 1:54,14 Minuten und holte bei der Jugend Bronze.
Männer: 60 m, 10. (2. B-Finale) Tyl Rozok (LG Weserbergland) 7,27 (Vorlauf: 7,24); 200 m: 10. Rozok 23,56; 60 m Hürden: 1. Patrick Scherfose (LGW) 8,31; Stabhochsprung: 1. Scherfose 4,80; Kugelstoß: 3. Scherfose 14,05, 9. Steffen Rothmann (LGW) 11,52.
Männliche Jugend U18, 60 m, Vorlauf: Gerrit Amelsberg 7,72 Sek.
Weibliche Jugend U18: 60m, Zwischenlauf: Lena Ratay 8,27 (Vorlauf: 8,20); Vorlauf: Nela Rozok (LGW) 8,45; 200 m: 11. Ratay 26,82; 4 x 100 m: 3. VfL Hameln (Claire Holz, Pia Doering, Sofiya Linko, Julia Schöpe 1:54,14: 60 m Hürden: 9. Pia Doering (VfL Hameln) 9,56; Hochsprung, 6. Doering 1,55; Weitsprung: 16. Doering 4,67; Stabhochsprung: 1. Anne Bruns 2,80 m, 2. Tami Marie Vollerthun 2,70, 3. Hanna Vahlbruch und Mirka Wendt (LGW) beide 2,50.
Autor: Matthias Abromeit
Quelle : Dewezet