von manni
Den Salto rückwärts am Boden beherrscht er noch meisterlich, denn den zeigte er gekonnt als ehemaliger Turner, als die sensationelle Sieger-Weite von 6,91 Meter auf der Anzeigetafel bei den Landesmeisterschaften der Leichtathleten in Hannover erschien. Dann schrie der 19-Jährige Patrick Scherfose von der LG Weserbergland seine Begeisterung laut heraus. „Das ist heute sensationell gelaufen, ich bin nach langer Verletzungspause wieder da, das hätten weder ich noch meine Trainerin erwartet“, freute er sich über die Leistungssteigerung nach erfolgter Technikumstellung beim Weitsprung.
Drei Sprünge um die 6,70 Meter zeigten seine neue Stabilität. Der fünfte, um einige Millimeter übergetreten war schon sehr weit, der letzte Versuch, bei dem alles passte brachte die Topleistung und den Landesmeistertitel für den im letzten Jahr verletzten Bundeskaderathleten im Zehnkampf. „Schön das Patrick wieder da ist, der letzte Sommer ist vergessen, es geht wieder nach oben“, sah sich Beatrice Mau-Repnak, die Landestrainerin Mehrkampf in ihrer Arbeit betätigt. Auf Rang vier kam sein Mannschaftskamerad Steffen Rothmann mit 6,40 Meter und Patrick Conrad sorgte mit 6,30 Meter und Platz sechs für den Erfolg des LG-Trios. Zum Vizemeister-Titel kam Scherfose am zweiten Tag nach einem lockeren Vorlaufsieg über die 60m-Hürden. Im Finale musste er sich nach hartem Kampf in 8,39 Sekunden nur Tim Kelly Pahnke vom MTV Hanstedt, der in 8,24 Sekunden siegte, geschlagen geben. „Bis zur vierten Hürde lief es sehr gut, die letzten beiden waren nicht so optimal“, war er aber vor allem mit der Zeit sehr zufrieden.
Sehr locker erreichte auch Marie Holzschuh nach ihrem Vorlaufsieg in 25,66 Sekunden das Finale, bei der A-Jugend über die 200 Meter lange Hallenrunde. „Marie lag anfangs an zweiter Stelle, konnte gut mit Anna-Lena Freese mitlaufen, auf der Zielgeraden richtig Druck machen und so wurde es auf der Ziellinie sehr knapp“, analysierte Trainer Scharf das Rennen, in dem nach Zielfoto-Entscheid die Sprinterin von Jahn Brinkum mit 24,93 Sekunden eine Hundertstel Sekunde vor der Weserbergländerin lag. „Es hat total Spaß gemacht, so zu fighten am Ende“, zog Holzschuh, die krankheitsbedingt einige Tage aussetzen musste, Bilanz. Erstaunlich war, das Freese und Holzschuh, die beide im ersten Jahr der B-Jugend angehören, das Feld der zwei Jahre älteren Sprinterinnen beherrschten. Bei den Schülerinnen kam Swaantje Jacobs mit 4,88 Meter im Weitsprung auf den dritten Platz, Josephine Rohmann erreichte über 60m-Hürden das Finale, wo sie in 9,84 Sekunden Fünfte wurde und ihre Schwester Paulina stieß die Kugel 9,60 Meter weit auf Rang sieben.